Vitriolölhütte Bodenmais
Der Besuch bei den Eltern führte mich wieder zu den Überresten der Vitriolölhütte bei Bodenmais, über die ich 2003/2004 meine Facharbeit in Chemie geschrieben habe. Da kam mir die Idee, hier einen kleinen Tradi zu verstecken.
Parken könnt ihr auf dem Wanderparkplatz bei N 49° 03.826 E 013° 08.247.
Die Überreste der Vitriolölhütte Bodenmais wurden 1998 im Wald entdeckt, man kann noch Mauern der Außenwände sowie Reste der Brennöfen entdecken.
Bei Vitriolöl oder Oleum handelt es sich um rauchende, ölige,
hochkonzentrierte Schwefelsäure, die früher in der Industrie
vielfältig eingesetzt wurde und deren Vorhandensein eng mit dem
industriellen Fortschritt eines Landes verbunden war.
Der Fund der Überreste dieser Hütte bei Bodenmais gewährt Einblick
in die Arbeitsweise chemischer Industriezweige aus längst vergangen
Zeiten.
Von oben haben die u-förmigen Bodenmaiser Öfen wohl so ausgesehen:
Eisensulfide aus dem Silberbergwerk Bodenmais verwitterten zu Eisenvitriol, heute besser als Eisensulfat bekannt (FeSO4 x 7 H20). Dieses Vitriol wurde dann in irdenen Retorten erhitzt, bis Schwefeltrioxiddämpfe austraten. Die Dämpfe wurden in Wasser eingeleitet, die entstandene Säure durch Einleiten von weiteren Dämpfen weiter aufkonzentriert.
Die Hütte stammt aus dem Jahre 1787 und brannte 1829 schließlich
ab. Sie hatte die ganze Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten
zu kämpfen, das Geschäft war nie wirklich rentabel. Das später
gebaute benachbarte Geschirrbrennhaus verbesserte die Rentabilität
zwar, da jetzt kein teures Geschirr mehr aus Sachsen importiert
werden musste, konnte die Hütte allerdings auch nicht mehr
retten.
Auch vom Geschirrhaus sieht man noch Überreste, Bodenmais hat
inzwischen auch Infotafeln sowie Wegweiser angebracht.
Additional Waypoints
PA1KCA4 - Parkplatz