Künftige Geräte mit Galileo-Unterstützung

Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich? Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
  • Bei Heise online gab es vor einiger Zeit diese Meldung:

    https://www.heise.de/newsticke…r-Vollendung-4324570.html


    Das Interessante daran ist folgendes,

    <Zitat>

    Der hochpräzise Dienst, der Positionsbestimmung bis auf 20 Zentimeter Genauigkeit ermöglichen soll, war als kommerzieller Service geplant, für den die Nutzer zahlen sollen. Nun wird auch dieser Dienst kostenlos sein.

    </Zitat>


    Ich kann mir gut vorstellen, daß so was realisiert wird, wenn Galileo sich einen Marktvorteil verschaffen möchte, nach 18 Jahren Verzögerung.


    Dann stellt sich die Frage, soll man heute noch ein GPS-Gerät kaufen, oder warten, bis Geräte mit dem kommerziellen Service auf dem Markt sind, die auch für Otto Normalverbraucher attraktiv und bezahlbar sind.

    In diesem Falle sollte man auch GPS selektiv ausschalten können (müssen), was heute weder bei Garmin noch bei Compe möglich ist, (ich empfinde das übrigens als absolut böswillig).


    Weiss vielleicht schon jemand mehr über dieses Thema?

    Einmal editiert, zuletzt von Raipur ()

  • Ich bin für wesentlich mehr als GPS und Galileo. Ausschalten will ich eigentlich nichts davon.


    Vorrausetzung ist immer die gesamte Hardware und natürlich auch die auswertende Software.


    Es gibt seit 2017 eine neue Chipgeneration:

    https://www.broadcom.com/produ…ss/gnss-gps-socs/bcm47755

    die erste Generation empfängt damit simultan:

    Zitat
    • GPS L1 C/A
    • GLONASS L1
    • BeiDou (BDS) B1
    • QZSS L1
    • Galileo (GAL) E1
    • GPS L5
    • Galileo E5a
    • QZSS L5


    Wenn man ein Handy darum baut kann man folgendes erreichen,

    die Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31083567

    Zitat

    The results showed that in the static mode, the RMS position errors of the dual-frequency smartphone PPP solutions in the E, N, and U directions were 21.8 cm, 4.1 cm, and 11.0 cm, respectively, after convergence to 1 m within 102 min. The PPP of dual-frequency smartphone showed similar accuracy with geodetic receiver in single-frequency mode, while geodetic receiver in dual-frequency mode has higher accuracy. In the kinematic mode, the positioning track of the smartphone dual-frequency data had severe fluctuations, the positioning tracks derived from the smartphone and the geodetic receiver showed approximately difference of 3-5 m.



    Im Statischen Bereich kann man also solche Werte auch mit Consumer Geräten erreichen.

    Mir ist die Abweichung nicht so wichtig, aber die Anzahl der Satelliten ist ein Vorteil den ich nicht "abschalten" möchte.

  • Das Abschalten macht Sinn, wenn ein System nicht mehr richtig oder gar nicht funktioniert.

    Ich habe das selbst mal erlebt, da lag ich ca. 800 km daneben.

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  • Zum Berechnen einer Position braucht es mindestens 4 Satelliten eines Dienstes und nicht 4 Satelliten von irgendeinem Dienst.


    Hat man N Dienste zur Verfügung kann man N Positionen berechnen. Jede dieser Positionen hat einen Fehler. Wie groß dieser Fehler genau ist kann man nicht sagen. Nur wie groß er sein könnte.


    Jetzt muss ich mir einen Algorithmus ausdenken, der was draus macht.


    Mitteln fällt da einem ein. Durch die Mittlung versucht man den mittleren Fehler im Vergleich zu den Einzelfehlern zu reduzieren. Gegenüber schlechten Postionen verbessert sich was. Relativ zu den guten Positionen in der Gruppe verschlechtert sich was. In der Tat kann ein sehr schlechter Punkt in einer Gruppe das Ergebnis ziemlich herunter ziehen. Ist das akzeptabel?


    Eine andere Idee wäre aus den N Ergebnissen das zu picken, das die höchste Genauigkeit verspricht. Das ist immer noch kein Garant für ein besseres Ergebnis, weil die Position mit der schlechteren Prognose statistisch durchaus besser sein kann. Ist das akzeptabel?


    Wenn man sich darüber mal Gedanken macht, merkt man: Mehr ist nicht immer mehr. Bei dem ganzen Gedankenexperiment gibt es bestimmt Konstellationen, bei denen es sich auszahlt. Und genauso Konstellationen bei denen das Ergebnis verschlechtert wird. Spätestens hier verlässt man dann den Pfad der Fakten und fängt mit dem Glauben an.


    Die Einführung eines neuen Bandes, das zusätzliche Information für die Korrektur von systemischen Fehlern bereitstellt, ist deutlich vielversprechender. In der Praxis haben die Hersteller aber noch Probleme das in allen Bereichen ordentlich umzusetzen. Bei den Smartphones wurde ein Anfang gemacht. Bis sich das im Outdoorsektor etabliert wird es wohl noch einige Zeit dauern.

  • Hallo kiozen,


    das sind ja tolle Überlegungen und Ideen.

    Mit dem Glauben will ich mich nicht anlegen, der ist nicht so ausgeprägt bei mir.


    Zum Berechnen einer Position braucht es mindestens 4 Satelliten eines Dienstes und nicht 4 Satelliten von irgendeinem Dienst.

    Das glaube (uups) ich nicht :saint:


    Ich habe viele Texte bezüglich GNSS gelesen und fand immer (komprimiert) die Aussage:

    Zitat

    Die GNSS Systeme werden simultan empfangen und gemeinsam verwendet.


    Jetzt kann man "gemeinsam verwendet" unterschiedlich auslegen.

    Mir ist der Weg zur Position auch gar nicht so wichtig, aber das Ergebnis schon.


    Also ein Praxistest:


    Man nehme ein Handy (Xiaomi MI8) mit einer APP (GPSTest).

    A-GPS ist ausgeschaltet -> Nur GNSS wird verwendet.

    Screenshots werden gemacht und sind außer der Position nicht manipuliert! Der GPS-Empfang schon, ich war in einem Gebäude.


    Die APP zeigt unter ># Sats< Anzahl für Fix/gesamte Anzahl Sats.

    In der Spalte Flags - 3. Stelle U = "was used for fix"



    So wie es hier zu sehen ist werden 6 Sats aus 4 Systemen verwendet - aber bei keinem System mindestens 4 Sat. (6 Sats weil ID 7 als ein Sat gezählt wird, E1 und E5a Signal)


    Mein Handy ist aber ein sensibles Ding - auch 5 Sats ergeben keine Position, und darüber bin ich auch froh das schlechte Signale nicht verwendet werden.


    Darauf stützt sich mein Wissen, nur die besten Signale aus allen Systemen für den Sat-Fix verwenden.

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    • Offizieller Beitrag

    da lag ich ca. 800 km daneben.

    das ist nicht ungewöhnlich - war vor gut 10 Jahren mit meiner altehrwürdigen Deauville laut Zumo 550 kurzeitig mit 517km/h unterwegs - im Nachgang hab ich erfahren, dass durch eine Bedrohungslage das Satelitensignal im Bereich von US-Basen (war da nahe Ramstein unterwegs) verfälscht wurde.

    Ebenso könne auch starke radarsignale wie bei den Horchposten Richtung Osten im Bayrischen Wald oder im Bereich von Erzvorkommen wie zB im Böhmerwald zu kurzeitigen Signalabweichungen führen. Und dann ist so ein Sprung schon mal möglich.


    Der große Vorteil für Galileo liegt aber im kommerztiellen Bereich mit (kostenpflichtigen) Genauigkeiten von 1 cm durch Zusatzinfrastruktur zB auf Großbaustellen, wo Strassenbau oder Erdbewegungsmaschinen zentimetergenau gesteuert werden.

    Oder im Bereich von Frachthäfen wo auf diese Weise Container positions- und lagegenau erfasst werden können.


    Die Privatanwender mit ihren navigationsgeräten und 20cm Genauigkeit finanzieren dabei nur die Hard-/Softwareentwicklung der Empfangstechnik für den kommerziellen Einsatz

    Gruss, Hubert


    aktiv mit Drivesmart 61 LMT-D, Montana 700i, Etrex 32x, GPSMap 64s (und noch ein paar Relikte)