Warum wird steigt die Genauigkeit mit der Geschwindigkeit?

Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich? Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
  • Ich benutze einen GPS Logger (ProGin T-368). Im Stillstand erzeugt der relativ viele Wegpunkte, die deutlich neben der tatsächlichen Position liegen, manche sogar über 100 m. Bei Schrittgeschwindigkeit wird es besser - der Fehler liegt bei ca. 10 m, wenn ich Google Earth als Referenz nehme. Da lauf ich manchmal statt auf dem Fußweg dem Nachbarn quer durch's Wohnzimmer. Im Auto bei 30 km/h und aufwärts kann ich jedoch genau sehen, auf welcher Straßenseite ich gefahren bin, ich schätze, der Fehler liegt um die 5 Meter oder sogar darunter. Das ist alles kein Beinbruch, und etlichen Bemerkungen in GPS Foren wie diesem nach auch ganz normal. Nur - warum ist das so? Was steckt technisch dahinter?

    Gruß

    Frac

    Sorry - das ist mit in's falsche Forum gerutscht! Lässt sich das irgendwie ändern?
    Ja ;) Thema ins Forum GPS Geräte verschoben /mod

  • Nur - warum ist das so? Was steckt technisch dahinter?


    Such mal, hier im Forum, und im Internet, nach dem Begriff: GPS Positionsdrift

    mfg
    JLacky

  • Danke, JLacky, das ging ja flott!


    Ich habe deinen Tipp befolgt. Fazit: Ich bin wirklich nicht der Einzige :-). Das Phänomen hat einen Namen (Positionsdrift). Und dies scheint beim SIRF-III Chipsatz besonders ausgeprägt zu sein.


    Nur - warum? Was passiert da? Gelegentlich wird auf Reflektionen verwiesen. Wieso verringern sich diese aber bei Bewegung?


    Gruß


    Frac

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  • Hallo,



    Nur - warum? Was passiert da?


    Die Hersteller setzen Kalman-Filter ein um bestimmte Störungen aus dem Signal heraus zu Filtern. Diese beruhen auf einem dynamisierten Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate und filtern die brauchbaren Satellitensignale aus dem Rauschen und dem unbrauchbaren Signalen heraus. Das geht soweit, das mit Hilfe dieser Filter (Prediktion-Filter) schon eine Vorhersage für die nächste Position berechnet wird. Wenn dann die Zeit ran ist für die nächste Position muss der Empfänger nur noch überprüfen ob sie dann auch passt. dabei kommt er notfalls mit einem Satelliten aus. Je nach Qualität dieser Filter wirken diese schon bei geringer Geschwindigkeit oder erst bei höheren Geschwindigkeiten. Die "alten" Phasetrack12 Chipsätze sind in dieser Frage den schlampig programmierten SiRFStar deutlich überlegen. Auch der Antaris 4 Chipsatz unterdrückt Störungen deutlich besser als der SiRFStar.


    Eines kann ich aber nicht, dir hier den extendend Kalman Filter erläutern. Im Netz findest Du einiges zu diesem Thema an Theorie. Die praktische Umsetzung ist jedoch ein Werksgeheimnis der Chipsatz-Hersteller. Denn anhand der Qualität dieser Filter treffen Firmen wie Garmin Entscheidungen über die Verwendung der Chipsätze.


    Gruss Joern Weber

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  • Die Hersteller setzen Kalman-Filter ein ...


    Super, vielen herzlichen Dank! Mir scheint, die SIRF III Chipsätze sind durch ihre hohe Empfindlichkeit sehr "empfänglich" für Rauschen, reflektierte Signale usw.. Dank des Kalmanfilters lässt davon eine Menge Unfug eliminieren, wenn man weitere Informationen wie z.B. Geschwindigkeit und Richtung nutzt, um plausible neue Positionen vorherzusagen. Der Zusammenhang mit der Geschwindigkeit könnte sich dadurch Ergeben, das sich bei höheren Geschwindigkeiten die Richtung Aufgrund der weiter auseinanderlegenden Messpunkte genauer bestimmen lässt.


    Zum Kalman Filter kann ich speziell den entsprechen Beitrag in der englische Wikipedia empfehlen.


    Gruß


    Frac

  • ... und über die Static Navigation (SN):eek: sollte man auch informiert sein.


    Gruß
    Günther

  • Sehr gute Erklärungen, aber ich beobachte diesen Effekt bei meinem GPSMAP60CSx nicht. Selbst wenn ich ganz langsam durch die Gegend schlendere und zwischendurch stehenbleibe, liegt mein Track bei gutem Empfang immer ganz genau auf der Strasse. Ich sehe sogar bei schmalen Strassen, dass ich auf dem Hin- und auf dem Rückweg auf verschiedenen Strassenseiten gegangen bin.
    Viele Grüße
    Horst

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  • Hallo Horst,


    Sehr gute Erklärungen, aber ich beobachte diesen Effekt bei meinem GPSMAP60CSx nicht. Selbst wenn ich ganz langsam durch die Gegend schlendere und zwischendurch stehenbleibe, liegt mein Track bei gutem Empfang immer ganz genau auf der Strasse. Ich sehe sogar bei schmalen Strassen, dass ich auf dem Hin- und auf dem Rückweg auf verschiedenen Strassenseiten gegangen bin.


    Garmin verwendet für die Firmware der Chipsätze eine eigene Lösung und ist nicht auf die Standard-Lösung von SiRF angewiesen. Es ist hier einfach die Frage, wer den cleversten Programmierer hat. Allerdings ist auch beim 60Cx der Track schon deutlich nervöser als beim 60c. SiRF war der erste Hersteller der mit einem hochempfindlichen Chipsatz auf den Markt kam. Da lagen deshalb auch nur wenige Erfahrungen beim Hersteller vor. Die späteren Chipsätze, wie der Antaris oder der MTK liefern da schon einen besseren Kompromiss zwischen Empfindlichkeit und Positionsstabilität ab. u-blox hat z.B. für den Antaris eine eigene Technologie entwickelt um die MultiPath-Signale zu erkennen und ausfiltern zu können. Das konnte der SiRF3 Chipsatz z.B. noch nicht zuverlässig.


    Gruss Joern Weber