Errechnung/Umrechnung von Koordinaten

Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich? Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
  • Hallo zusammen,


    es geht mir um Koordinaten im Allgemeinen. Was ich, so glaube ich, geschnallt habe ist, dass es unterschiedliche Koordinatengitter gibt, über die sich aber trotzdem jede Position darstellen läßt. Dann gibt es ein "Kartendatum", das ist mir noch nicht so ganz klar, ich glaube das wird benötigt, wenn man aus einer normalen Karte eine Position ermitteln möchte. WGS84 ist glaube ich auch ein Kartendatum.


    Der Koordinatenaufbau, den ich bisher am häufigsten angetroffen habe sieht so aus: N 00° 00.000. Die letzten 5 Stellen sind dann Minuten. Wenn man nun eine dezimale Zahl bekommt z.B. 1233 oder 2954 und soll die nun in Minuten oder Koordinaten umrechnen, geht das? Und wenn ja, wie geht sowas. Google hat mir hier noch nicht so richtig weiterhelfen können. Vielleicht weiß ja jemand einen Link wo diese Sachen erläutert sind.


    Vielen Dank schon mal


    Gruß aus dem Sauerland


    Jörg

  • Zitat

    Zitat von Joerg@5.01.2005 - 07:50
    Dann gibt es ein "Kartendatum", das ist mir noch nicht so ganz klar, ich glaube das wird benötigt, wenn man aus einer normalen Karte eine Position ermitteln möchte. WGS84 ist glaube ich auch ein Kartendatum.


    Dann versuche ich das mit dem Kartendatum mal zu erklären. Die Erde ist ja bekanntlich nicht geometrisch korrekt rund, sondern eher kartoffelförmig. Man spricht von einem (Erd-)Geoid. Die Krümmung de Erde ist daher an verschiedenen Punkten auf der Erde leicht anders. Das Kartendatum versucht nun, diese Krümmung der Erde in eine mathematische Formel zu pressen, die für die jeweilige Karte dann gültig ist. Man berechnet dabei die Dimension des Erdellipsoids und die Berührung der "Kartoffelerde" mit dem geometrisch perfekten Ellispoid.
    Dieser ideale Ellipsoid, der die Kartoffel am besten umschließt wurde in der Vergangenheit wiederholt berechnet. Unter anderem 1840 von Bessel in Potsdam. Deutsche topographische Karten verwenden noch heute die Berechnungen von Bessel aus Potsdam. Das ist dann das Kartendatum POTSDAM im GPS-Empfänger. Militärische Karten verwenden das EUROPEAN DATUM 50 (ED 50). Alle Karten des ehemaligen Ostblocks verwenden das Datum, das von Krassowskij 1940 berechnet wurde.
    Die bislang mathematisch beste Annäherung der Kartoffel an den Ellipsoid ist die Berechnung von 1984, die Weltweite Gültigkeit hat und deshalb "World Geodatic System" (WGS84) genannt wird. Man hat sogar international vereinbart, WGS84 als Lagebezugssystem für alle zukünftigen Karten zu verwenden. Leider ist das noch nicht überall angekommen...


    GSP Koordinaten basieren alle auf WGS84. Es ist aber emminent wichtig zu wissen, in welchem geodätischen Lagebezugssystem (Datum) die Koordinaten genommen wurden, da sonst erhebliche Abweichungen in der Position zu erwarten sind. Beispiel Oberreintalhütte: die hat in WGS84 die Koordinaten WGS84 N47°24'25,7" / E11°06'15,4" und in POTSDAM N47°24'21,1" /E 11°06'24,5". Beide Koordinaten beschreiben die selbe Position. Gibt man aber die eine Koordinaten unter einem falschen Datum in den GPS-Empfänger ein sind Abweichungen bis zu 180m zu erwarten. Im Gebirge kann das fatal werden, wenn man schnell eine Hütte aufsuchen muß, weil ein Unwetter aufkommt.


    Ich hoffe, ich habe es einigermassen verständlich erklären können.


    Gruß,
    Michael

  • Hallo Jörg,


    die Umrechnung, die du suchst, ist einfach (weg von „Formeln“), man muss sich lediglich erinnern, dass 1° = 60’ = 60 x 60 = 3600’’ ist. Beispiel: die Breite 50,12345° soll in zwei andere Schreibweisen umgewandelt werden,


    50° ist sofort ersichtlich, bleiben 0,123456° = 0,12345 x 60 = 7,407’.
    Zu den 7 Minuten kommen also 0,407 x 60 = 24,42’’.
    50,12345° = 50° 7,407’ = 50° 7’ 24,42’’
    Kontrolle und umgekehrte Rechnung:
    50 + 7/60 + 24,42/3600 = 50,12345°
    Die Umrechnung ist zwar leicht möglich, wird aber bei einer Anzahl von Koordinaten lästig. Dann stellt man dann lieber das GPS Gerät oder MapSource um. Für Umrechnungen wie das obige Beispiel: MapSource einstellen auf ddd,ddddd°, Wegpunkte eingeben, Positionseinstellung ändern auf ddd° mm’ ss.s’’ und alle Angaben ablesen in Grad, Minute, Sekunde.
    Schau vielleicht auch mal HIER.


    Grüße
    Bunav

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  • Servus Joerg


    Mit Deinen 1233 und 2954 wird das UTM Gitter gemeint sein. Das ist eine andere Bezeichnung von den bekannten Grad, Minute,....
    Das hängt stark vom Gebiet ab, da wird eine Kennzahl vorangestellt, die man dann der Einfachheithalber weglässt. Das wird dann als Zonennummer bezeichnet.
    Ist halt ein anderes Koordinatensystem.


    Werner grüsst

  • Hallo Jörg,
    sorry, ich schließe mich Werner an, es ist eine völlig andere Umrechnung zwischen zwei Gitterdarstellungen gesucht, ich hatte mir die Dezimalangaben nicht genau genug angesehen. Die angegebene Umrechnung bezieht sich nur auf Grad-Angaben, wie man dagegen UTM umrechnet weiß ich nicht, aber eine gute Quelle ist vielleicht
    http://kanadier.gps-info.de/d-utm-gitter.h...rung_zum_Umgang


    Grüße
    Bunav

  • Also heißen Dank für die info's. Das mit dem Kartendatum ist jetzt schon mal klarer. Aber das Umrechnen ist nicht unbedingt auf ein UTM Gitter bezogen. Die Aufgabe war mal in nem virtuellen Cache. Da hatte ich eine Nordangabe von N51° 21.000. Das Ziel lag um 1233 nördlicher. Diese 1233 sind aber keine Minuten, die einfach auf die 21.000 hinzugerechnet werden konnten. Hier mußte man diese 1233 erst in Minuten umrechnen. In dem Beispiel nach dem "decdeg" und das habe ich nicht verstanden.


    Viele Grüße


    Jörg

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  • Moin Joerg,


    bin auch GPS-Neuling. Trotz der vielen Infos hier im Forum habe ich mir folgendes Buch gekauft:


    "Auf Tour mit dem GPS-Empfänger", von Manfred Feller, Kompass-Karten GmbH, 9,95 €. Gibt es außer im Internet in jeder guten Buchhandlung.
    Schaue Dir dort die Seiten 27 - 34 an. Wahrscheinlich findest Du dort was Du suchst.


    Gruss


    Horst

  • @ all


    Wenn Ihr ein Programmerl braucht zum Umrechen, ich hab da noch ein gutes Miniprogram namens ConTra. Das kann das Ganze einfach für einen erledigen :D


    Wenn ihr es wollt, mail genügt. Sind ca. 700kB.


    Werner

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  • Das UTM-Gitter hat eine konstante Kantenlänge von 10 Km. Das bedeutet gleichzeitig, daß die Gitterkanten immer parallel sind. Die Längengrade hingegen laufen, wie man am Globus sieht, an den Polen auf einen Punkt zu, können also nicht parallel sein. Hier wird dann auch ein Problem deutlich, vor dem jeder Kartograph steht: die Erde ist eine (angenäherte) Kugel, die Karte ist aber eine plane Fläche. Ich muß also die gekrümmte Fläche dieser Kugel auf einer nicht-gekrümmten Fläche abbilden, sprich projezieren. Dafür gab es schon sehr früh die unterschiedlichsten Ansätze. Bekannt sind die sogenannte Zylinder- und die Mercatorprojektion. Mercator war ein bekannter Kartograph (1512 bis 1594). Alle Verfahren sind immer Idealisierungen und können nicht allen Anforderungen gleichzeitig gerecht werden. So muß man sich entscheiden, ob man Winkel- oder Streckentreue will. Das bedeutet, ob von einem Ort aus gesehen andere Orte mit der korrekten Distanz, oder mit der richtigen Peilung eingezeichnet werden. Beides gleichzeitig geht nicht.


    Ein hochinteressantes Thema und sehr komplex. Allein die Bestimmung des Längengrades ist jahrhundertelang Gegenstand der Forschung gewesen und wurde erst im 18. Jahrhundert durch die Arbeit des genialen Uhrmachers John Harrison zufriedenstellend gelöst, dem es als erstem gelang, eine auch auf See genau gehende Uhr zu entwickeln, die Voraussetzung einer Positionsbestimmung durch Astronavigation.


    Es ist immer gut, zu wissen, was man eigentlich tut und auf wessen Schultern man steht. Nicht nur, wie heute üblich, Gerät einschalten und dann meckern, wenn etwas nicht klappt, ohne eine Ahnung zu haben, wie komplex die Sache eigentlich ist.



    Gruß Paul