Galileo beginnt

Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich? Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
  • Zitat

    Zitat von chris1234@29.12.2005 - 21:42
    Gerade im zivilen Bereich gibt es jede Menge Anwendungen, die sich erst sinnvoll verwirklichen lassen, wenn die Genauigkeit im cm-Bereich liegt.


    Zähl mal nur 3 Anwendungen auf, die wir Heute noch nicht haben, und die nur mit GALILEO möglich wären!


    Zitat

    Dass der Staat solche Projekte anschiebt, ist meiner Meinung nach auch nur logisch und richtig. Welches Privatunternehmen will und kann schon eine milliardenschwere Investition für 20 Jahre im Voraus leisten.


    Bitte? Was ist los? 3,5 Millarden EUR soll GALILIEO kosten. :excl:


    Sowas bezahlen Unternehmen wie TELEKOM oder SIEMENS fast aus der Portokasse, und zwar gleich in einem Jahr und nicht auf 20 Jahre verteilt.


    Der Industrie geht es hier nicht ums Geld für eine Anschubfinanzierung, die schwimmt im Geld. Das was die Industrie hier von den Politikern will ist vorallem Investitionsschutz, so nach dem Motto, wenn GALILEO nicht läuft weil GPS billiger ist und die Leute nur GPS-Empfänger kaufen, dann wird sich die EU halt irgendwas einfallen lassen, was das Geld in die Taschen der GALILEO-Betreiber spüllt. Z.B. die PKW-Maut, oder GALILEO-Chip-Pflicht in jedem verkauften Handy, usw.


    mfg
    JLacky

  • Düngemittelverteilung auf Feldern
    Abstandsregelsysteme für Fahrzeuge
    Verkehrsflusssteuerung
    Gebäudevermessung
    Lagerwirtschaft
    Landeanflugsteuerung
    Seismografie
    ...


    Ich bin absoluter Laie, was die Möglichkeiten dieses Systems betrifft und ich habe mir bisher auch noch keine visionären Gedanken darüber gemacht, aber dass sich mittel- und langfristig neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben, wenn die Funktion eines allgemein akzeptierten und angewendeten Systems wie GPS um mindestens eine Größenordnung verbessert wird, halte ich für logisch und vorhersehbar.


    Natürlich hast du Recht, dass Großunternehmen solche Summen für Investitionen aufbringen. Aber eben nicht für so langfristige Projekte oder besser gesagt für Projekte, mit denen erst in frühestens 15 Jahren Geld verdient werden kann. Projekte, ohne die die Menschheit auch sehr gut leben kann, die Lösungen auf Fragen bieten, die noch keiner kennt und die stärker im Bereich Grundlagenforschung angesiedelt sind, können vom Staat und noch besser von Staatenbündnissen meiner Meinung nach besser initiiert werden. Mir ist der Staat als Monopolist jedenfalls lieber als irgend ein privatwirtschaftliches Unternehmen.


  • Hallo,
    alles was Du aufzählst ist bereits mit GPS realisiert oder wird getestet.
    Wie schon erwähnt, mit profesionellen Garäten ist bereits heute eine Genauigkeit im cm-Bereich möglich. Mit Korrektursignalen bzw. Refernzstationen werden heute schon Strassenbaumaschienen positioniert. Und Düngemittelverteilung ist ja nun der älteste Hut den es gibt. Das macht bei uns ein Bauer seit über 4 Jahren mit einem eTrex yellow. Auf dem Feld ist immer freie Sicht zum Himmel und so reicht die Genauigkeit völlig aus. Aber auch für diese Anwendung gibt es schon lange Profigeräte. Ein Kieswerk in meiner unmittelbaren Nähe positioniert seinen Schwimmbagger über ein eTrex Legend. Auch hier ist die Positionsgenauigkeit völlig ausreichend.
    Ich persönlich bin immer am schmunzeln, wenn über die Medien so getan wird, als würde mit Galileo etwas völlig neues enstehen und 90% der Bevölkerung glauben das auch noch.


    Da Du schreibst, dass Du Dich mit GPS nicht gut auskennst, dann empfehle ich Dir folgenden Artikel über die Geschichte von GPS. Da erkannt man schnell, dass die Grundlagenforschung für dieses System aus dem Jahre 1912 stammt.


    Gruss Magic21

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  • Zitat

    Zitat von chris1234@29.12.2005 - 23:57
    Mir ist der Staat als Monopolist jedenfalls lieber als irgend ein privatwirtschaftliches Unternehmen.


    Jaja, hat sich ja auch sehr bewährt, bei Post, Telefon, Gas, Strom usw. usf.


    Der Staat soll sich aus der Wirtschaft gefälligst raushalten. Private Unternehmen können das besser, schneller und billiger!


    Wer will es ihnen allerdings verdenken, daß sie Geld, welches gedankenlos und steuerverschwendend verschleudert wird, gerne annehmen. Macht jeder vom uns im privaten Bereich genauso.

  • GPS is ja wohl in erster Linie als militaerisches Ding von den Amis geplant gewesen, freundlicherweise koennen wir es jetzt auch als Normalbuerger nutzen. Aber wenn der Ami glaubt, dass es in Deutschland ploetzlich mal kriselt, weil irgendwo Rot-Rot regiert, dann wird der Duenger ploetzlich 200m neben dem Feld auf die Autobahn gekippt, weil GPS ploetzlich bissl ungenauer als sonst is. (Ich bitte diese Saetze sinngemaess, nicht Buchstabengemaess zu verstehen ;) B) )
    Galileo soll ja in erster Linie zivil ausgerichtet sein ;)

  • Zitat

    Zitat von preusse@30.12.2005 - 09:53
    Aber wenn der Ami glaubt, dass es in Deutschland ploetzlich mal kriselt, weil irgendwo Rot-Rot regiert, dann wird der Duenger ploetzlich 200m neben dem Feld auf die Autobahn gekippt, weil GPS ploetzlich bissl ungenauer als sonst is.


    Ja, und? Wo ist da die Kernaussage? Was sollte sich da mit GALILEO ändern?


    Fals Du es nicht mitbekommen hast, vor einigen Monaten kamen in USA geheime Pentagon-Papiere an die Medien, wie man im Krisenfall am schnellsten GALILEO-Statlliten abschießen kann, fals die Europäer auf Bitten der USA das System nicht von alleine abschalten.
    Dann ist der Bauer mit GALILEO auch nicht viel weiter, wenn der düngen will.


    Außerdem können die USA das SA-Signal nicht wieder einschalten ohne sich selber zu schädigen. Alleine im letzten Golfkrieg, haben die US-Streitkräfte fast 80.000 ziviele GPS-Geräte für ihre Truppen gekauft. Die militärisch verschlüsselten GPS-Geräte sind nämlich um einiges teurere, deshalb statten die US-Streitkräfte einen Teil ihrer Truppen mit handlesüblich Geräten von z.B. GARMIN aus. Das heisst, wenn die US das SA-Signal in einem Krisengebiet wieder einschalten, in dem sie selber Truppen haben, dann sind die so gut wie orientierungslos.
    Deshalb halte ich diese 'SchwarzeMann'-Geschichten mit dem Wiedereinschalten des SA-Signals eher dazu geeignet kleinen Kindern Angst zu machen.


    mfg
    JLacky

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  • @Magic21:
    Ja, die Sachen, die ich aufgezählt habe, gibt es heute schon als GPS-Anwendung. Es sind aber Anwendungen, die von einer höheren Genauigkeit profitieren. Eine Düngemittelverteilung auf dem Feld ist mit GPS ohne Zusatzsysteme auf Grund mangelnder Genauigkeit nicht realisierbar und daher immer noch sehr teuer. Was dein Landwirt mit dem Etrex macht, ist sicher nur eine Flächenverwaltung. Eine Abstandsregelung nur mit dem aktuellen GPS ist völlig unzureichend. Es tut mir leid, dass ich nicht die Mega-Killer Applikationen des Jahres 2020 veröffentlichen konnte, aber leider ist meine Glaskugel gerade in der Inspektion.


    @craze:
    Ich will den Staat auch nicht in Bereichen, in denen die Privatwirtschaft besser funktioniert. Aber Projekte anzuschieben oder zu unterstützen, die aus verschiedenen Gründen von der Privatwirtschaft nicht in Angriff genommen werden, sehe ich sehr wohl als eine Aufgabe des Staats. Wichtig ist sicher, dass sich der Staat auch rechtzeitig wieder zurückziehen muss. Das Beispiel Telefonnetz ist doch ein gutes Beispiel dafür. Frag mal jemanden, der es erlebt hat, wie "gut" die rein privaten Telefonnetze vor 30 oder 40 Jahren in den USA im Vergleich zum deutschen System funktioniert haben. Dass du ausgerechnet das Gasversorgungssystem als Paradebeispiel für die Privatversorgung anführst, lässt für mich den Schluss zu, dass du entweder die Preisentwicklung auf diesem Gebiet nicht verfolgt hast oder selbst kein Gasnutzer bist. Privatmonopole sind immer eine Katastrophe, weshalb der Staat auch versucht, so etwas einzudämmen.


    Ehrlich gesagt, verstehe ich die Empörung nicht, wenn Industriestaaten wie die EU solche Projekte beschließen. Natürlich kann man sich zurücklehnen und sagen "haben die Amis schon" oder "wird dann sowieso alles nur in China produziert". Aber nur vom Handel mit amerikanischen Aktien kann man in einem Industriestaat auch nicht dauerhaft gut leben.

  • ist das nicht eine merkwürdige Sache, diese technische Verliebtheit, mit der wir über das Problem aus dem Jahre 2010 diskutieren, dass es in diesem Jahre keine Möhren geben wird, weil die Bauer nach dem Ausfall einiger Satelliten nicht in der Lage waren, die Gülle auf die Felder zu kippen? :blink:


    Ich bin ein Techniker und ich mag die Technik. Trotzdem beobachte ich manche Entwicklungen mit einem gewissen Unbehagen. Eigentlich nicht die Entwicklung an sich, sondern die Art, wie sie uns als lebensnotwendig aufgedrängt wird, damit wir sie kaufen und weiter verbreiten. Wie eine Krankheit.
    Und ich sage euch, es wird so kommen, dass die Kids in Jahre 2050 nur deshalb wissen werden, wo links und rechts ist, weil ein Pfeil eines xyz-Gerätes in diese Richtung zeigt.

    Emanuel
    ----------
    GPS276, nüvi2460, Volvo- und iPhone-Navigon Navigation, Dawntech, Minihomer,
    CN2017.x, CR10R TopoCzech, SK-Roads AdriaRoute, Fugawi, Gartrip, nRoute


  • Ich wollte nich auf den totalen Krieg aufmerksam machen, wo die Amis europaeische Satelliten abschiessen - was issn nu los. Und ich will auch nicht anzweifeln, dass die Amis im Golfkrieg zivile Geraete nutzen, damit die Feldkueche ihre Kompanie wiederfindet. Da kommts auf 200m nich an, wenn der Koch Huhu in den Wald reinruft dann melden sich seine Mucker schon wenn sie Hunger haben B) Ich hab auch kein Problem damit, 200 m neben der Strasse zu fahren, aber manche andere Nutzer von GPS koennen da schon eher Probleme kriegen, naja .... :D

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  • Zitat

    Zitat von emanuel@30.12.2005 - 11:00
    Ich bin ein Techniker und ich mag die Technik. Trotzdem beobachte ich manche Entwicklungen mit einem gewissen Unbehagen. Eigentlich nicht die Entwicklung an sich, sondern die Art, wie sie uns als lebensnotwendig aufgedrängt wird, damit wir sie kaufen und weiter verbreiten. Wie eine Krankheit.
    Und ich sage euch, es wird so kommen, dass die Kids in Jahre 2050 nur deshalb wissen werden, wo links und rechts ist, weil ein Pfeil eines xyz-Gerätes in diese Richtung zeigt.


    Gutes Statement. 100 % Zustimmung. Das erinnert mich z.B. an den Regensensor im Auto, der die Wischer einschaltet, um den Klecks Vogelschei.. flächendeckend über die Scheibe zu schmieren. Oder an eine Nachrichtensendung von vorgestern, in der der Herr Roland Koch aus Hessen mit dem Ton der größten Überzeugung erklärt hat, dass es künftig dank Galileo keine Staus auf den Autobahnen mehr geben wird.

    Gruß aus Koblenz

  • Zitat

    Zitat von Broesel@30.12.2005 - 12:00
    Oder an eine Nachrichtensendung von vorgestern, in der der Herr Roland Koch aus Hessen mit dem Ton der größten Überzeugung erklärt hat, dass es künftig dank Galileo keine Staus auf den Autobahnen mehr geben wird.


    Wobei der Herr Koch wohl schon damit rechnet, das nach GALILEO gleich die PKW-Maut kommen wird, was dann natürlich zwangsläufig zu freien Autobahnen führt. Also so gesehen, sind solche visionären Aussagen schon berechtigt, oder? :D


    mfg
    JLacky

  • kann er denn überhaupt rechnen. Seine Finanzrechnenkünste haben es nicht direkt bewiesen. :P

    Emanuel
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  • Zitat

    Zitat von chris1234@30.12.2005 - 11:38
    die aus verschiedenen Gründen von der Privatwirtschaft nicht in Angriff genommen werden, sehe ich sehr wohl als eine Aufgabe des Staats.


    Da hast Du vollkommen Recht! Die Industrie wäre nämlich nicht so blöd, containerweise Geld ins All zu schießen, weil sie nicht wissen wohin damit. Politiker schießen jedoch gedankenlos containerweise Geld ins All. Schließlich gehört es ihnen ja nicht.


    Jeder kann sich mal ansehen, was mit Iridium Geld verbrannt wurde. Und die hatten eigentlich eine gute und tragfähige Geschäftsidee. Heute wird's vom amerikanischen Staat finanziert, weil's zum im Meer versenken dann doch zu teuer war.


    Gleiches passiert wahrscheinlich auch mit Galileo. Denn da ist noch nicht mal ansatzweise erkennbar, mit was da Geld verdient werden soll.

  • Zitat

    Zitat von craze@30.12.2005 - 08:11
    Jaja, hat sich ja auch sehr bewährt, bei Post, Telefon, Gas, Strom usw. usf.


    Der Staat soll sich aus der Wirtschaft gefälligst raushalten. Private Unternehmen können das besser, schneller und billiger!


    Hat sich in der Tat bewährt bei Post, Telefon und auch bei der Eisenbahn und dem Straßensystem. Viele hier im Forum sind sicherlich nicht so alt, daß sie sich erinnern können, wie es vor dem Privatisierungswahn war: die Post ist pünktlich gekommen, die Züge sind pünktlich gefahren und auch die Straßen waren in einem hervorragenden Zustand.


    Es ist ja auch ganz klar: ein System, daß in staatlicher Hand ist, muß nur soviel Gewinne erwirtschaften, wie für Reinvestition und Erweiterung notwendig sind. Hinter einem privaten System stehen Investoren und Aktionäre, die dem System Geld entziehen und das nicht zu knapp! Die Preise werden für die Nutzer also höher, da dieses Geld ja irgendwo her kommen muß. Jetzt erzähle mir niemand, daß ein privates System billiger wirtschaften könne. Allein die Riesenausgaben für Werbung und Corporate Identity, die den Brief nicht schneller machen und den Zug auch nicht. Zudem sinkt die Zahl der Beschäftigten und die, die noch dabei sind, arbeiten für geringe Löhne, was wiederum zum Schwächeln der Binnenkonjunktur führt, da sie weniger konsumieren können. Genau das beobachten wir ja gerade: wir sind Exportweltmeister, aber der normale Bürger hat nichts davon, da die Großkonzerne hier kaum Steuern zahlen.


    Jeden Tag werden an den Börsen Billionen rund um die Welt verschoben. Eine Börsenumsatzsteuer von nur einem zehntel Prozent (und nicht 19 % Mehrwertsteuer) würde ausreichen, um unsere Sozialsysteme fürstlich auszustatten und jedem noch ein Staatsbürgergehalt zu zahlen. Unser Bundespräsident hat ja auch schon davon gesprochen. So abseitig kann der Gedanke also nicht sein.



    paul-josef

  • Zitat

    Zitat von senderlisteffm@30.12.2005 - 18:28
    Die Industrie wäre nämlich nicht so blöd, containerweise Geld ins All zu schießen, weil sie nicht wissen wohin damit. Politiker schießen jedoch gedankenlos containerweise Geld ins All. Schließlich gehört es ihnen ja nicht.


    Damit hast du eindeutig Recht. Die Industrie ist da bodenständiger und gründlicher. Da schafft es ein einziges Unternehmen (Smart) innerhalb eines Jahres 2 Milliarden Euro Miese zu machen. Fällt nur nicht so auf, weil es nicht der einzige Verlust im Konzern ist.


    In dem Moment, wo Konzerne eine bestimmte Größe überschreiten, herrschen dort Zustände, wie man sie bestenfalls als übellaunige Persiflage auf das Beamtentum kennt. Das ist jedenfalls meine Erfahrung im Automobilsektor, wo ich Mittelstandsbetriebe, Großunternehmen und den Staatsdienst kenne. Ohne es zu wissen vermute ich ganz einfach, dass es in der Elektronikbranche nicht anders aussehen wird.

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  • Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass das Galileo - Projekt nur zum Abschöpfen und Verteilen von Fördermitteln taugt. Hat das vielleicht mit EGNOS und seinem immer wieder verschobenen Termin für den Wirkbetrieb zu tun?



    Gruss Joern Weber

  • Zitat

    Zitat von emanuel@30.12.2005 - 14:43
    kann er denn überhaupt rechnen. Seine Finanzrechnenkünste haben es nicht direkt bewiesen. :P


    Ob Herr Koch des Rechnens mächtig ist, will ich hier nicht kommentieren.


    Aber wenn er davon redet das es mit GALILEO keine Staus mehr geben wird auf den Autobahnen, dann weiss er vermutlich natürlich das sich solche Verkehrstelematikdienste nur verwirklichen lassen, wenn eine genügen große Anzahl von Autos (am besten alle) über entsprechende GALILEO-Empfänger verfügen, und ihre aktuelle Position auch an entsprechende Stellen weitermelden, damit der Verkehrsfluß mit diesen Informationen gesteuert werden kann. (George Orwel lässt grüssen)


    Und Herr Koch weiss als guter Politiker vermutlich auch, wie man auf freiwilliger Basis die Autofahrer dazu bringt in alle Autos die GALILEO-Empfänger einzubauen: Nämlich GARNICHT! :ph34r:


    Also sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema: Der PKW-Maut, die dann zwangsverordnet wird, und als netten Nebeneffekt, dann auch die geeigneten Daten abwirft um entsprechende Verkehrsregelungen aufzubauen. Man steht dann halt vor Frankfurt am Nordwestkreuz auf der A5 nicht mehr im Stau, sondern wird schon 30km vorher auf 40km/h runtergebremmst.


    Ich denke das es das ist, was Herr Koch in seiner Aussage 'Mit GALILEO gibt es keine Staus mehr' gemeint hat. :D


    mfg
    JLacky

  • Zitat

    Zitat von paul-josef@30.12.2005 - 19:03
    Hat sich in der Tat bewährt bei Post, Telefon und auch bei der Eisenbahn und dem Straßensystem. Viele hier im Forum sind sicherlich nicht so alt, daß sie sich erinnern können, wie es vor dem Privatisierungswahn war: die Post ist pünktlich gekommen, die Züge sind pünktlich gefahren und auch die Straßen waren in einem hervorragenden Zustand.


    Es ist ja auch ganz klar: ein System, daß in staatlicher Hand ist, muß nur soviel Gewinne erwirtschaften, wie für Reinvestition und Erweiterung notwendig sind. Hinter einem privaten System stehen Investoren und Aktionäre, die dem System Geld entziehen und das nicht zu knapp! Die Preise werden für die Nutzer also höher, da dieses Geld ja irgendwo her kommen muß. Jetzt erzähle mir niemand, daß ein privates System billiger wirtschaften könne. Allein die Riesenausgaben für Werbung und Corporate Identity, die den Brief nicht schneller machen und den Zug auch nicht. Zudem sinkt die Zahl der Beschäftigten und die, die noch dabei sind, arbeiten für geringe Löhne, was wiederum zum Schwächeln der Binnenkonjunktur führt, da sie weniger konsumieren können. Genau das beobachten wir ja gerade: wir sind Exportweltmeister, aber der normale Bürger hat nichts davon, da die Großkonzerne hier kaum Steuern zahlen.


    Jeden Tag werden an den Börsen Billionen rund um die Welt verschoben. Eine Börsenumsatzsteuer von nur einem zehntel Prozent (und nicht 19 % Mehrwertsteuer) würde ausreichen, um unsere Sozialsysteme fürstlich auszustatten und jedem noch ein Staatsbürgergehalt zu zahlen. Unser Bundespräsident hat ja auch schon davon gesprochen. So abseitig kann der Gedanke also nicht sein.
    paul-josef


    Dem würd ich mich anschließen ...

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  • Zitat

    Zitat von chris1234@30.12.2005 - 21:22
    Da schafft es ein einziges Unternehmen (Smart) innerhalb eines Jahres 2 Milliarden Euro Miese zu machen. Fällt nur nicht so auf, weil es nicht der einzige Verlust im Konzern ist.


    Da ist aber wohl ein Unterschied! Das war eine Fehleinschätzung des Marktes. Kann jederzeit passieren.


    Galileo ist keine Fehleinschätzung, das ist mutwillige Geldvernichtung. Es gibt keine Geschäftsidee, es gibt kein Konzept und die paar Kunden, die bereit sind für irgendwelche Dinge, die es kostenlos nicht auch gibt, Geld zu bezahlen sind so wenig, daß man niemals ein Satellitensystem unterhalten kann.

  • hmmm ... ich finde die Diskussion hier wirklich belustigend. Weiter so *Tütechipshol*


    Ich fass doch einfach mal zusammen: da wird in einem Navi-Forum, deren Mitglieder üblicherwiese hunderte von Teuros ausgeben, um das beste und genaueste Navigationsgerät zu besitzen, darüber diskutiert, ob es denn nun wirklich notwendig ist, noch mehr Genauigkeit zu bekommen - sehr unterhaltsam!


    Wie hättet ihr vor 20 Jahren diskutiert, als erste zivile GPS-Geräte eingeführt wurden? Wahrscheinlich so: "ist doch quatsch ... wer braucht denn schon satellitengestütze Positionsbestimmung? Der Bauer sieht doch die Grenzen seiner Felder, der Autofahrer kann ja wohl Verkehrsschilder lesen und für die Seefahrt gibts doch hinreichend gute Sextanten sowie jede menge Bojen"


    Warum seit ihr nicht einfach froh, dass die Entwicklung weitergeht? Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft. Uns wird es am Ende günstigere, genauere und bessere Geräte bescheren.
    Meine bisherigen GPS-Geräte waren immer festeingebaute Navigationsgeräte im KFZ. Und schon dort hätte ich mich gefreut, wenn mir die liebliche Stimme nicht nur mitgeteilt hätte, dass ich demnächst abbiegen soll, sondern wenn sie mich auch darauf hingewiesen hätte, ob ich auf der richtigen Fahrspur fahre.
    Exaktere Positionsbestimmung, natürlich kombiniert mit immer genaueren Karten, ist doch nichts schlechtes. Im Gegenteil, schon heutige Anwendungen können davon profitieren. Und sicher wird es in Zukunft weitere Anwendungen geben.


    Wie bei jeder Neuerung wird es aber immer genug Leute geben die meinen, mit dem vorhandenen kann man doch auf ewig gut leben. Kann man auch ... wenn man damit einverstanden ist, bei Minustemperaturen in einer Höhle zu sitzen und auf dem Lagerfeuer ein selbsterlegtes Mammut zuzubereiten - moment, woher kam denn das Lagerfeuer? Ach ja, irgendjemand war mit kaltem Futter nicht mehr zufrieden.
    Wir sind nun mal nicht da, wo wir sind, weil wir irgendwann einmal mit dem machbaren zufrieden gewesen wären.


    So, jetzt lausche ich weiter der anregenden Diskussion.


    Gruß, André