Anreichern will TomTom die Daten vor allem mit Sensor-Daten aus Fahrzeugen
und das ist leider die Krux bei der Idee, die ich an sich sehr gut finde - entscheidend ist für mich, wie diese Daten gewonnen werden und um welche Daten konkret es sich handelt. Die Fahrzeughersteller beziehen dazu typischerweise von einem identifizierten Fahrzeug, sofern der Fahrer an deren Konnektivitätsprogrammen teilnimmt, kontinuierlich Bewegungsdaten, ohne die Satzbeschreibung und die weitere Nutzung bekannt zu geben - ein Verfahren, dass ich rundweg ablehne und wo es geht, torpediere. Vor allem weil da bei Herstellern "tolle Ideen" diskutiert werden, wie diese Daten weiter genutzt und vermarktet/verkauft werden können - zB ungefragt Profile für KFZ-Versicherer.
Die Zweite Variante wäre, dass die Daten zertifikatsbasiert erhoben werden - d.h. ein bei der Übertragung per Zertifikat als berechtigt ausgewiesener Datensatz meldet anonym den Standort XY und gibt dazu weitere Infos wie Geschwindigkeit, Richtung, Bremsstatus, Wischergeschwindigkeit, usw. Kurze Zeit später meldet das selbe Fahrzeug wieder anonym am Standort YZ wieder Daten, allerdings ohne dazu einen Bezug zur vorherigen Meldung zu erlauben. Im Prinzip anonyme Einzelsätze eines Tracks. Bei einem derartigen Meldeprozess würde ich meine Daten teilnehmen lassen, sofern mir TomTom die Satzbeschreibung der Daten zeigt und ich jederzeit die Möglichkeit habe, einzelne Merkmale auszuschließen.
Und natürlich muss auch gesichert sein, dass diese Einzelsätze nur im Schwarm verarbeitet werden und keinem weiteren "Fremdzweck" zugeführt werden. Angesichts des Umstands, dass es in EU keine rechtsverbindliche Definition und damit Rechtsregeln für Dateneigentum gibt, eine schwierige Kiste. Einzig das BGB im §903 geht da ein wenig in die Richtung, allerdings betrifft das nur die Erhebung, micht mehr das, was hinterher draus wird.
Und angesichts dessen, dass sogar die EU selbst ab 2025 ungefragt Bewegungsdaten von Fahrzeugen einzieht, ist wohl auch kaum eine Betroffenen-orientierte Regelung zu erwarten. Von daher sehe ich das eher nur als weiteren Versuch, sich die Kunden als "Ernteobjekt" zurecht zu legen.