Ist die Topo Austria wirklich so schlecht?

Hallo,

ich überlege ein GPSMAP 60csx zu kaufen und dazu auch eine Karte. Ich bin in den Bergen von Kärnten mit Pferd unterwegs, Wege sind mir daher wichtig.
Nun lese ich z. B. auch hier im Forum, dass die Topo Austria unter jeder Kritik ist, manche laden sogar lieber die Strassenkarte ins Gerät, manche lassen die Strassenkarte an und die Topo darüber durchsichtig.

Zur Tourvorbereitung habe ich mir die AustriaMAP 4.0 schon zugelegt und ein paar Touren geplant, die Wege bin ich vorher bei Ausflügen mit dem Auto abgefahren - bis zur höchsten erreichbaren Hütte. So habe ich schon ein bissl Gefühl für die Sache entwickelt. "Über den Berg" plane ich dann mit AMAP. Diese Routen würde ich aufs 60csx überspielen und mit der Topo Austria anzeigen. Oder einer Strassenkarte.

Was meint ihr, tut's die Topo Austria für meine Zwecke?

Viele Grüsse

arno

Sie tuts schon, würde ich sagen.
Man kann sich halt nicht auf die Höhenlinien verlassen, und auch viele Wege und Forststraßen sind falsch eingezeichnet.
Ich verwende sie aber zum Bestimmen von Gipfeln beim Wandern und ähnliches, oder zum ungefähren Abschätzen des Geländes, wenn wir eine Abkürzung weglos gehen wollen.
Zum Planen einer Tour (Route oder Track) verwende ich sie nicht.
Ich hab sie mir auch transparent gemacht und lege sie über den Citynavigator (zumindest am Land, in Großstädten kann das manchmal verwirrend aussehen).
Ich würde aber sagen, gerade bei der Topo-A ist BESONDERS viel "room for improvement".

Also ich hab mein Gerät erst zwei Wochen und habe auch bereits das Höhenlinienproblem entdeckt. Bin vorgestern über eine fast ebene Fläche gegangen und das GPS hat mir die Linien so angezeigt, als ob es ein relativ steiler Abbruch wäre.

Einen Falschen Ortsnamen habe ich auch schon gefunden. So wird Göstling an der Ybbs als Gostling an der Ybbs geführt. Dies aber auch im Navigator.

Die Lage einer Höhle bei uns, die in jeder Wanderkarte neben einem Gipfelkreuz eingezeichnet ist, ist genau um 180 Grad in die verkehrte Richtung eingezeichnet.

Das sind die ersten zwei Wochen Garminmaps. Naja ich würde hier mal sagen die Karten nur zur groben Orientierung verwenden und immer eine richtige Karte mithaben.

cu

Fehler in den Topo´s wird es wohl immer geben. Wer die Möglichkeit hat sollte sich mal die TOP50 Hessen ansehen Dort gibt es die "Ibrakuppe" in Nordhessen. In der Topo-D von Garmin heisst sie "Orakuppe" Man muss auf der Top50-Karte schon sehr genau hinsehen....
Heisst es nun wirklich Orakuppe oder Ibrakuppe?
Da ich schon öfter den herrlichen Ausblick von der Kuppe geniessen konnte, weiss ich wie sie heisst.

Hier Bilder:
[Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/gps-mtb/upload/Orakuppe.jpg]
Copyright Top50 Hessen LVMA Hessen 2007
[Blockierte Grafik: http://freenet-homepage.de/gps-mtb/upload/Orakuppe1.jpg]
Copyright Garmin Topo-Deutschland V1.0 2007

Ich habe ja keine Ahnung, wie die Karten von Garmin erstellt werden, sollte da aber eine arme Sau sitzen, die alles per Hand übertragen muss, so tut mir der- oder diejenige Leid, was für eine elende Arbeit.
Deswegen habe ich grössten Respekt!
Fehler dieser Art und sicherlich noch viele mehr wird man finden können.... aber was solls: für kleines Geld eine im Grunde solide Karte fürs GPS zu bekommen ist schon OK oder?

Zitat von Klaus_K

... eine arme Sau sitzen, die alles per Hand übertragen muss, so tut mir der- oder diejenige Leid, was für eine elende Arbeit.

Ich vermute mal ganz stark, dass das nicht eine arme Sau ist, sondern ein paar Dutzend Inder und Inderinnen sind, die da sitzen. Und mit der "elenden Arbeit" ist das so eine Sache, wenn man bedenkt, was für diese Menschen die Alternative wäre: verhungern auf den Strassen, bis zu den Knien im Ölschlamm beim Schiffe abwracken, oder gar Prostitution. Alles relativ eben. So haben sie es wenigstens sauber, die Maschinen erfordern das, und werden für dortige Verhältnisse überdurchschnittlich bezahlt. Der Segen der Globalisierung eben.

Aber auch hier bei uns gibt es doch jede Menge Menschen mit tendenzieller Soziophobie und leicht autistischen Zügen - ich will mich da keineswegs ausnehmen - die eine Arbeit ohne ständig nörgelnde Kunden und ohne, dass einen ständig jemand von der Seite anquatscht, zu schätzen wissen.

Aber zurück zum Thema. Ja, es sieht so aus, als wenn die Bezeichnung "Orakuppe" einem Lesefehler zu verdanken wäre. I und b laufen auf der TOP50 ziemlich zusammen und wenn man der Sprache nicht mächtig ist und keine Zeit und keinen Anlass für eigene Recherche hat, wie besagte Inder, wird aus Ibra eben Ora, auch wenn der gleichnamige Ort dicht dabei liegt.

Ürigens nur etwa acht Kilometer Luftlinie entfernt in süd-südwestlicher Richtung liegt die Burg Herzberg, die ebenfalls immer einen Abstecher lohnt, weil auch von da die Aussicht wunderschön ist. Überhaupt liebe ich diese Gegend und diese Landschaft und lebe gern hier in Nordhessen.

paul-josef

Zitat von paul-josef

Ürigens nur etwa acht Kilometer Luftlinie entfernt in süd-südwestlicher Richtung liegt die Burg Herzberg, die ebenfalls immer einen Abstecher lohnt, weil auch von da die Aussicht wunderschön ist. Überhaupt liebe ich diese Gegend und diese Landschaft und lebe gern hier in Nordhessen.

paul-josef

Hi Paul-Josef,
sieh mal hier--> Google Earth Link:
http://freenet-homepage.de/gps-mtb/upload/Hrzbrg.kml
Irgendwie kriege ich es nicht auf die Reihe, das mit dem Link Google Earth direkt aufgerufen wird, also Link speichern und mit Google Earth aufrufen.
Es ist eine kleine MTB-Tour von 2005, ich war aber zwischendurch noch öfter da....
Burg Herzberg ist ein echtes Highlight! Immer wieder.

Danke für die Tour, Klaus. Der falsche Name steht übrigens auch noch in der V2, allerdings ist das Kartenbild viel differenzierter und bunter - und am PC auch plastischer - geworden, was eine Vorplanung mit MS deutlich erleichtert.

Nordhessen ist ja voll mit Burgen, manche mächtig und spektakulär wie der Herzberg, viele aber auch kleiner und weniger bekannt, dafür aber mit sehr viel romantischem Flair, wie z.B. Reichenbach, die Boyneburg oder der Falkenstein bei Bad Emstal. Ich strolche da zwar nicht per MTB herum, aber gelegentlich per Pedes. Da ist es immer gut, ein attraktives Ziel zu haben.

Schönen Sonntag noch!
paul-josef

hallo, also ich hab auch erfahrung mit der topo austria und sie hat, wie hier berichtet, diverse unzulänglichkeiten.
allerdings gelingt die orientierung mit topo immer noch viel besser als ohne, soweit meine bescheidene meinung dazu.
und ohne auch noch eine papier karte mitzunehmen, würd ich mich bei größeren unternehmungen sowieso nie auf den weg machen.

Zitat von paul-josef

...Nordhessen ist ja voll mit Burgen, manche mächtig und spektakulär wie der Herzberg, viele aber auch kleiner und weniger bekannt, dafür aber mit sehr viel romantischem Flair, wie z.B. Reichenbach, die Boyneburg oder der Falkenstein bei Bad Emstal. Ich strolche da zwar nicht per MTB herum, aber gelegentlich per Pedes. Da ist es immer gut, ein attraktives Ziel zu haben.

Schönen Sonntag noch!
paul-josef

Hi paul-josef,
ebenfalls danke für die weiteren Tipps, die drei Burgen kenne ich alle noch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden....
Da heute schon Montag ist, kann ich Dir nur noch wünschen einen guten Sonntag gahabt zu haben...:)
Bis denne

Zitat von Klaus_K

Ich habe ja keine Ahnung, wie die Karten von Garmin erstellt werden, sollte da aber eine arme Sau sitzen, die alles per Hand übertragen muss, so tut mir der- oder diejenige Leid, was für eine elende Arbeit.

Soweit ich weiß, war bei der TOPO-A das Problem, daß das BEV für das digitale Höhenmodell schicht und ergreifend soviel Kohle haben wollte, daß Garmin keine Chance sah, damit die TOPO-A zu einem marktfähigen Preis anbieten zu können. Daher haben sie andere Quellen für die Höhendaten verwendet, angeblich von Radarhöhenmessungen. Daß diese Daten gerade im Gebirge mit Vorsicht zu genießen sind, ist bekannt und dürfen der Grund für die vielen Ungenauigkeiten sein. Außerdem soll das BEV noch weniger in der Lage sein, qualitativ hochwertiges digitales Kartenmaterial zu liegern, wie die deutschen Vermessungsämter. Vielleicht ist es wirklich ein Heer von Indern, die die Karten nachmalen?

Super wäre falls sie die Alpenvereinskarten kaufen würden, Die sind ja schließlich in den meisten Bergregionen vorhanden, und mehr als nur eine Alternative zu BEV.

Alternativ sind kostenlos die Orthofotos von ganz Österreich in mindestens 1:5000 im Internet anschaubar (Niederösterreich ist am schlechtesten, Tirol und Salzburg bieten die besten Bilder).

Ich hab mir da schon Kacheln von so 30x30km zusammengestellt von meinen Lieblingsgegenden. Mit einem 1920x1200 Monitor geht das auch halbwegs schnell, bei nur WXGA oder so würde man schon lange sitzen. Tirol ist sogar komplett in 1:1250 vorhanden, da kann Google Earth einpacken, in Tirol kann man teils die Wäsche auf den Leinen sehen bei den Fotos (kein Scherz), wenn die Links zu den Karten bekannt wären, wäre das jedoch der Niedergang, da sie meistens auf nicht leistungsfähigen Uni-Servern gehostet sind. Die Qualität der Fotos ist absolut ausreichend um schöne Karten zu Zeichnen, das BEV benutzt auch diese Fotos.

Aufwand zum Speichern und Zusammenfügen der Fotos für ganz Österreich. So 2000-3000 Arbeitsstunden. Dass sollte doch kein Problem sein wenn man ein paar Inder nimmt

Vorgang: man lädt man das Ganze mit der BEV Karte als Overlay rauf, und zeichnet die Wege usw ab, nur genauer dank perfekter Qualität der Fotos. Rechtlich kein Problem. Nur sollte man dafür halt topmoderne Computer nehmen, am besten mit 10.000er Raid 0 Festplatten und Duallink Monitoren, damit man zügig arbeiten kann. Mit 2GB Arbeitsspeicher ist mein Adobe beim Zeichnen meiner privaten Snowboardkarten bei einer 20x30km Karte in 1:5000 am äußersten Limit. Scrollen braucht schon so seine Zeit (ist am Laptop). Ich hab mir so meine eigene Rax/Schneebergkarte gezeichnet (1:25.000 BEV Amap Karte oder Alpenvereinskarte und Orthofotos vom Server der FH St. Pölten transparent drüber, dann mit Neigungsmessern neue Snowboardrouten rausgesucht, und mit meinen Freunden mit 50m Kletterseil zig Erstbefahrungen gemacht, Fertige Karte dann auf einen 12 Zoll Tablet PC gespielt, und den mit GPS verbunden und bei unsicherheit über Weg den Tablet ausgepackt und nachgeschaut. - Haben so auch schon an anderen Bergen in Österreich Erstbefahrungen durchgefüht.:p
Ohne Orthofotos hätten wir die Strecken nie gefunden, selbst auf unserer Homebase dem Rax Schneeberggebiet.

Bei schwierigen Befahrungen lassen wir den Laptop auch manchmal im Tal samt Team, und bei Schwierigkeiten können wir uns zwischen Basis und Team per Funk / Handy nach Ansage der GPS Koordinaten dann ganz gut abstimmen wie weiter geklettert / gefahren werden muss.

Unser nächstes richtig großes Projekt ist unser Wissen dazu zu nutzen in Kasachstan Ende März 2009 einiges unsicher zu machen. Sind zurzeit schon in Verhandlungen mit einigen Magazinen und am planen was wir für die richtig großen Berge umstellen müssen. Ohne GPS und Orthofotos wäre das Alles unmöglich.

Edit: Ach so eine Kachel von 15x20km braucht ungefähr 300MB -2GB Speicherplatz abhänigig von der Auflösung der Orthofotos.

also falls du diese orthofotos meinst: www.geoland.at
die liegen nicht auf irgendwelchen geheimen uniservern, die liegen auf den servern der länder und sind jedermann entweder über die obige adresse oder über die einzelnen bundesländer seiten zugänglich.

Geheim sind sie nicht, aber relativ unbekannt.

Teils sind auf Geoland.at auch nicht die besten Quellen verlinkt.
Das Material von NÖ auf Geoland (bzw dem Link folgend) ist in der höchsten Auflösung nur Schwarz-Weiß und außerdem veraltet, denn es existieren neuere Bilder.

Die besten Photos für NÖ sind eben auf: http://lamp2.fh-stpoelten.ac.a…g#698342,341585,300,300,2

Die sind nämlich recht schwer zu finden, da über Geoland nicht verlinkt (ups, o.k. wenigstens scheinen sie inzwischen angeglichen worden zu sein. Vor 1 Jahr war der Niederösterreich Atlas zumindest auf 1:10000 nur in Schwarz Weiß, inzwischen auch Farbig mit aktuelleren Photos.

Mit der Topo Österreich ist das so eine Sache... Wenn man sie transparent schaltet und zusammen mit der CN8 oder 9 anzeigt, ist das nicht schlecht, weil man dadurch mehr Feldwege etc. sieht.
ABER: Die lieben kartenersteller haben nicht die Wege sondern die grünen Markierungen wie man sie auf den Wadnerkarten sieht nachgezeichnet: Also machen die Wanderwege einen Kreis um die Hütten!! Das darf doch nicht passieren... ich bin gespannt auf die Neuauflage der Topo Österreich - gibt es da schon Hinweise auf den Erscheinungstermin???

Zitat von extemecarver

Geheim sind sie nicht...

Die besten Photos für NÖ sind eben auf: http://lamp2.fh-stpoelten.ac.a…g#698342,341585,300,300,2

Habe da ein Problem mit der verlinkten Site: Der Link führt zu einem Foto mit der Zoomstufe: 2, wenn ich mir aber jetzt eine andere Gegend in NÖ ansehen will kann ich nur bis zur Stufe: 4 reinzoomen. Stufe 2 und 3 ergeben nur einen weissen Hintergrung. Mache ich da etwas falsch bei der Bedienung? Ausseredem stürzt die Seite öffters mit einem C++ Error ab und schliesst dabei den kompletten IE6 (auch alle anderen offenen IE6) am Pc.

Liebe Grüsse

Peter