routing als fussgänger über die autobahn - echt genial

Garmin fenix 7X und epix Gen 2 im Test

Der Schwerpunkt dieses Tests und Vergleichs der Garmin Fenix 7X Solar und Garmin Epix Gen 2 liegt auf den Sensoren wie Höhenmesser, Positionsbestimmung und Herzfrequenz. Was unterscheidet die beiden GPS-Outdoor-Smartwatches? Und wie gut ist die Taschenlampe der Fenix 7X für den Outdoorbereich? Hier geht es zum Test der Outdoor-Smartwatches ...
  • Hallo Andreas,


    Dein Beispiel hätte ich mal gerne ganz als GDB-File, zum Verständnis, warum der Router diese Lösung so berechnet.


    hier das gdb-file als zip: Stockholm-Madrid.zip
    Wie gesagt: Stockholm-Madrid war willkürlich ausgewählt. Ich habe einfach in MapSource im Karten-Maßstab 300km auf Stockholm und Madrid geklickt und mal rechnen lassen. Es ist trotzdem spannend, daß Garmin einen Fußgänger erstmal die Küste entlang schickt, um ihn dann schließlich 300 km nordwestlich wieder nach Madrid marschieren zu lassen. Sei's drum: Falls ich wirklich mal auf die Idee käme, von Schweden nach Spanien zu wandern, würde ich ohnehin die Topo-Karte verwenden, die City-Navigator ist eben nicht für Fußgänger und Radfahrer geeignet und auch nicht dafür gemacht. Dann sollte man aber diese Optionen in der Software einfach nicht zur Verfügung stellen, um keine falschen Hoffnungen zu wecken. Da ich selbst Software entwickle, halte ich das, vorsichtig ausgedrückt, für ungeschickt.
    Thema eTrex Vista:
    Der eTrex Vista scheint vieles anders zu machen als der Colorado. Ein Kollege von mir hat jetzt einen Vista. Der verhält sich nach seiner Aussage bei TracBack ähnlich wie beim Routing nach Wegpunkten. Er behandelt offenbar Trackpunkte als Wegpunkte und zählt auch im Datenfeld die Entfernung zum jeweils nächsten Trackpunkt herunter und piept auch vor Erreichen des Punktes. Damit kann man in der Kompaßansicht gut im TracBack-Modus navigieren.
    Der Colorado zeigt bei TracBack auf den Ausgangspunkt und zeigt die Entfernung dorthin an, ohne die Trackpunkte zu beachten. Allerdings ist beim Colorado die Kompaßansicht bei TracBack praktisch unbrauchbar. Der Zeiger zeigt einfach wild in irgendwelche Richtungen, egal ob der Kompaß an oder aus ist. Man kann also beim Colorado mit TracBack nur dem markierten Track auf der Karte folgen. Das erfordert beim Radfahren aber viel mehr Aufmerksamkeit als die Kompaßansicht.
    Mir sind die Unterschiede zwischen Track und Route durchaus bewußt, aber warum kann ein Gerät, das länger auf dem Markt ist, einige Dinge besser als ein neues Gerät?
    Was ich damit sagen will: Garmin weiß doch offensichtlich wie es geht, warum benutzt man nicht den vorhandenen Code, der auf dem Vista funktioniert, und portiert ihn auf den Colorado??? Hat man bei Garmin etwa eine komplett neue Entwicklermannschaft, die den alten Code nicht kennt?


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe mir den Colorado bewußt gekauft. Ich habe mich auch vorher schlau gemacht und Für und Wider abgewägt. Ich bin zufrieden mit dem Gerät, aber aus Entwicklersicht verstehe ich nicht, warum man offenbar bei jeder Gerätegeneration praktisch bei Null anfängt.


    Roland

  • Hat man bei Garmin etwa eine komplett neue Entwicklermannschaft, die den alten Code nicht kennt?


    Hallo Roland,



    der Verdacht liegt nahe, und im Moment konvergiert die Entwicklung nicht in Richtung vernünftiges Redesign oder Beseitigung von Mängeln, wie auch immer.


    Das Routingverhalten Deines Beispiels erklärt sich ohne weitere Tests schon anhand des Namens:


    Garmin GPS-Empfänger können Autoroutingvorgaben nur dann erfüllen, wenn die Kapazität von Abbiegeanweisungen zwischen zwei Wegpunkten nicht überschritten wird. Es kommt nur auf die Abbiegeanweisungen an, auch wenn oft ein Zusammenhang mit der Länge vermutet wird (kann man experimentell mit Beispielen nachweisen).


    Die Grenze resultiert vermutlich aus der Größe eines RAM-Speichers, der auf den meisten Garmin-Geräten gleich oder identisch groß (klein) ist.


    Das ist bei der Route-Stockholm-Madrid per pedes logischerweise unmöglich.


    Der Router berechnet prinzipbedingt aber mehrere Lösungen und wählt dann die beste aus, die den Routingvorgaben entspricht.


    Wenn es aber keine solche Lösung innerhalb der genannten Grenzen gibt, stehen nur die "unzulässigen" Lösungen zur Auswahl.


    Da man über Autobahnen logischerweise weit weniger Abbiegevorgänge hat, bleibt also nur der Weg über die Autobahn.


    Den Effekt haben Andreas L und ich schon vor Jahren im Usenet diskutiert, als wir auf den Problemfall Berlin-München mit dem Fahrrad gestoßen sind (der auch über die Autobahn führt, obwohl der Router eigentlich weiß, daß Räder nicht auf die Autobahn dürfen).


    Die Lösung besteht schlicht darin, daß man keine endlos langen Routen ohne Zwischenziele für Radfahrer oder Fußfänger routen läßt.


    Genaugenommen ist das auch fast akademisch. Übrigens ist auch nicht klar, ob der Router sich nicht unterwegs korrigieren würde, den beim Autorouting auf dem Empfänger werden nur Teil-Strecken im RAM-Speicher gehalten.



    viele Grüße


    Andreas

    Garmin on bike user since 2001

  • Hi, Roland,
    die Fussgänger- oder auch Radfahrer-Einstellung hat aber in MS den Vorteil, dass du ggfls. gegen Einbahnstrassen fahren darfst/kannst.


    Ich habe mir im l. J. eine Route für's Fahrrad durch Eutin gebastelt, dieselbe Route habe ich dann auf dem Mopped benutzt. Im ersten Moment habe ich zwar geschimpft, dann fiel mir aber ein, dass es die Fahrradroute war.


    Gruß
    Günther

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  • Hi Leute,
    danke für die interessanten Statements. Wie gesagt, mich stört's bei der Benutzung nicht wirklich. Im Auto benutze ich MN6 und auf dem Fahrrad fahre ich eh nach Topo und wenn man das Ziel erreicht hat, reicht der CityNavigator immer noch aus, um letztendlich die Adresse zu finden.
    Ich habe gerade mal mit MN6 eine Fahrradroute von Luzern über Hannover nach Berlin rechnen lassen (ich habe die Europakarte gerade nicht dabei für eine Route Stockholm-Madrid), aber diese Route sollte auch genügend Abbiegepunkte ergeben. MN6 geht auf keinem Streckenabschnitt auf die Autobahn, nur Landstraßen und Bundesstraßen. Er kennt halt auch keine Radwege, aber das Ergebnis ist immer noch um Längen besser, als eine Garmin-Route. Garmins gehören eben ins Gelände und nicht auf die Straße.
    Ich kann nicht aus meiner Haut und sehe sowas immer noch mit dem Entwicklerauge und es macht mich nicht glücklich, wenn auf Grund des Marktdrucks immer wieder Produkte ausgeliefert werden, die mit sehr heißer Nadel gestrickt werden, oft sinnlose oder eben schlichtweg nicht funktionierende Features eingebaut werden, nur um den Marketingfuzzis zu einer längeren Liste zu verhelfen. Aber so funktioniert halt die Wirtschaft und wenn einer das Spielchen nicht mitmacht, ist er eben weg.
    Wir als Benutzer müssen uns wohl damit abfinden, die Rolle der Qualitätssicherung zu spielen, allerdings ohne direkten Einfluß auf das Endprodukt zu haben.

    Roland